Projekt Küchenmöbel streichen

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Tina, unsere Wohnexpertin, Deko-Queen und vor allem Hobby-Handwerkerin hat ein neues Projekt an Land gezogen: Küchenmöbel streichen. Alte Erb- und Fundstücke standen schon lange bei ihr auf dem Dachboden oder sogar in der Wohnung, die dringend mal wieder einen neuen Anstrich benötigten. Ganz nach dem Motto „Umstreichen statt Wegwerfen“ wagte sie sich an Buffetschrank, Esstisch und Co. und machte die ollen Möbel fit für das Zuhause, damit sie sich wieder sehen lassen können. Welche Dinge beim Küchenmöbel streichen beachtet werden sollten, Tipps von Tina und Ideen zur Zweckentfremdung der Einrichtungsgegenstände gibt’s jetzt!

Küchenmöbel streichen – die Idee

Schon von meiner Großmutter habe ich vor Jahren Buffetschränke, Kommoden für Geschirr oder Hocker aus ihrer alten Küche übernommen, die einige Jahre auch in meinem Zuhause zur Geltung kamen. Aber wie es immer so ist: Irgendwann möchte man sich verändern. Omas Möbel kamen dazu auf den Speicher und sollten dort ein paar Jährchen verbringen, bevor sie wieder zu uns in den Wohnbereich umziehen durften. Erst letztens habe ich mich dann herangewagt- an das Projekt Küchenmöbel streichen. Wer es bei uns auf Anhieb runter in den Essbereich geschafft hat ist der robuste Holztisch. Er bietet für die ganze Familie Platz und die Küche sieht durch den neuen Anstrich des Tisches gleich noch freundlicher aus. Apropos Esstisch: Für ein Shooting habe ich vor ein paar Tagen erst so ein ähnliches Modell in unserem Online Shop entdeckt. Das Möbelstück besteht ebenfalls aus Buchenholz und lässt sich ausziehen. Dazu passende Küchenutensilien mit Vintage-Charme gibt es z.B. von KitchenAid.

Aber nun zu unserem Projekt: Mann, Mann, Mann – der Tisch war vielleicht in die Jahre gekommen. Viele Kerben, Verfärbungen und eine Patina, die nicht zu retten war. So erging es leider auch unserem heiß geliebten Buffetschrank, der in diesem Zuge ebenfalls einen neuen Anstrich nötig hatte. Einzige Lösung: Abschleifen und die Küchenmöbel streichen. Ich ging also los in den Baumarkt und kaufte alles ein, was ich zum Abschleifen und Neustreichen brauchte.

Folgendes landete in meinem Einkaufswagen:

  • Schleifklotz
  • Schleifpapier
  • Lackspachtel (für kleine Schäden im Holz)
  • Reinigungsmittel (fettlösend)
  • Lack + Grundierung
  • kleine Farbrolle
  • Pinsel (verschiedene Größen)
  • Kreppbänder + Malerklebeband
  • Schleifmaschine (haben wir zu auseHfvHause)Hause)

Schmirgeln ist die halbe Miete

Zu Hause angekommen, musste ich mir aber erstmal von meinem Mann anhören, wie unnötig es doch sei, bei jedem Malern, neue Pinsel zu kaufen. Die alten hätten es ja schließlich auch getan. Aber falsch! Wenn ich etwas aus früheren Handwerksaktionen gelernt habe, dann dass ein neues Modell immer gründlicher arbeitet als das benutzte. Schlieren und ungleichmäßige Stellen vermeiden sich so ebenfalls am besten! Und die möchte man ja eh nicht gerne an seinem neuen, alten Möbel haben.

Doch bevor das große Pinseln überhaupt erst immer losgehen kann muss ordentlich vorgearbeitet werden. Denn je besser die Vorarbeit, desto besser wird im Nachhinein der Anstrich! Dazu kann ich nur empfehlen, sich aber immer erst umzuziehen. Denn nach dem Streichen hatte ich schon sehr oft immer ein paar mehr Pullis zum Reiten und für die Stallarbeit übrig.

Als das Geld im jüngeren Alter noch knapper war und ich wusste, dass meine Familie viele Möbel aus der alten Küche und anderen Räumen noch hatte, machte ich mich immer an diese ran und gestaltete sie ganz individuell für meine Wohnung um. Der ein oder andere Antik-Fan hätte sich bei meinen Farbwahlen wohl öfters die Hände über den Kopf zusammengeschlagen – aber ich war und bin (viele Möbel haben wir auch heute noch) begeistert.

Küchenmöbel streichen – Step by Step

Dabei habe ich mir im Laufe der Zeit eine Reihenfolge angewöhnt nach der ich immer vorgehe:

  1. Wenn sich Griffe oder Knöpfe an den Möbeln befinden, schraube ich diese zuerst ab.
  2. Reinigen – und zwar das Möbelstück. Ich weiß, die Oberfläche wird sowieso abgeschliffen, aber das Reinigen ist nun mal wichtig. Fette, Öl und andere Rückstände werden entfernt und machen das Schmirgeln effizienter.
  3. Kerben und kleine Schäden bessere ich mit Lackspachtel aus.
  4. Dann beginnt die eigentliche Arbeit: Die Fläche mit feinem Schleifpapier (220er Körnung) in Maserrichtung des Holzes anschleifen und entstauben. Je nachdem mit der Maschine oder per Hand.
  5. Gleichmäßig dünn wird im nächsten Schritt die Grundierung (Vorstreichfarbe) mit einem Flachpinsel in Faserrichtung aufgetragen. Gut trocknen lassen.
  6. Die aufgetragene Grundierung mit Schmirgelpapier anschleifen, damit die darauffolgende Farbe besser haften bleibt.
  7. Mit einem Flachpinsel den gewünschten Lack in Faserrichtung aufbringen. Gut trocknen lassen.
  8. Wenn die Farbe noch nicht genügend deckt, schleife ich nochmals an und trage danach eine weitere Schicht Lack auf.

Nichts ändert ein Möbelstück so sehr wie Farbe

Und welcher Ton ist es an dem alten Esstisch geworden? Weiß – in der Küche sieht die Farbe bei uns einfach am besten aus. Auch unser Buffetschrank, der in die Jahre gekommen war, hat einen neuen Anstrich bekommen. Bei diesem wurden wir auch etwas mutiger. Wir lackierten das wuchtige Modell anthrazitfarben, damit er edler wirkt. Anschließend hievten mein Mann und großer Sohn das Teil mit neuem Anstrich in unser Schlafzimmer. Im dritten Stock. Ja, es kam Freude auf – aber nur bei meinen zwei Töchtern! Der Rest war froh, als er endlich oben war. Nun steht er bei uns im Schlafzimmer und macht sich dort prima als Kleideraufbewahrung. Shirts und Pullover verschwinden hinter dem oberen Vitrinenteil. Wäsche und Kleinkram sind bei uns hingegen im unteren Teil hinter Türen gut versteckt. Eine bessere Zweckentfremdung des alten Schrankes hätte es bei unserem Projekt Küchenmöbel streichen nicht geben können!

Projekt Küchenmöbel streichen

Mein Tipp: Wer keine Zeit / Lust zum Schleifen hat, aber gerne seine Küchenmöbel streichen möchte, für den gibt’s die Möbel von car Möbel. In unbehandelter Form lassen sich Küchenschrank, Schubladenschrank oder Landhausstuhl wunderbar streichen und machen aus den Möbeln Unikate. Gerade für Anfänger sind Schränke super geeignet. Schnelle Erfolge sind bei den großen Flächen super sichtbar. Dagegen sind Stühle leider nichts für Ungeduldige. Beine, Lehnen und Co. brauchen Zeit und Fingerspitzengefühl. Wer sich aber dennoch traut, kann die Sitzgelegenheiten auch in unterschiedlichen Farben anmalen und so für mehr Abwechslung sorgen, die sich sehen lassen kann! Und wer die unkomplizierteste Variante möchte, der kauft einfach die fix und fertig angestrichenen Möbel 😀

Abbeizen als Alternative

Gerade durch frühere Küchenmöbel streichen–Aktionen weiß ich, dass die Anfänge immer schwer sind. Zum ersten Mal mit der Schleifmaschine umgehen, malern – keine Angst, wenn es nicht auf Anhieb gleich klappt. Aber die Erfahrung bringt’s. Auch ich war manchmal verzweifelt, warum der alte Lack nicht gut abgehen mochte oder die vorhandenen Kratzer so tief im Holz saßen. Als nach mehreren Versuchen keine Besserung in Sicht war und meine Lust dadurch auch nicht gerade zum Höhepunkt stieg, disponierte ich um.

Aus Küchenmöbel streichen wurde abbeizen. Statt einem neuen Anstrich bekamen Vitrine oder Wandregal einen Vintage Look verpasst, der sich sehen lassen konnte. Hierzu nahm ich ein Beizmittel zur Hand, das ich nur punktuell aufgetragen habe, da Abbeizer gewöhnlich sehr aggressiv arbeitet und ich nicht wollte, dass die komplette Farbe abgeht. Aber Achtung: Immer an der Rückseite des Möbelstücks anfangen, damit man ein Gefühl für das Abbeizen bekommt und sieht, wie viel man von der Farbe wegnehmen kann.

Ich nehme zum Auftragen der Beize gewöhnlich ein altes Tuch. Schon hier lassen sich die ersten Unterschiede am Möbel deutlich sehen. Damit die Patina nach noch mehr in die Jahre gekommen aussieht, wird nach dem Trocknen mit einem frischen Tuch nochmals über die Beize gegangen. So wird überschüssiges Beizmittel entfernt und je nach Reibungsstärke, die dunklen und hellen Stellen oder Farbrückstände intensiviert.

Die Küche sieht mit jedem gebeizten Möbelstück gleich viel charmanter aus. Neue Küchen mit vielen modernen Details erhalten so einen ganz besonderen Charme. Gelebte, alte Küchen bekommen hingegen einen individuellen Charakter verpasst, der für niedliches Vintage Flair sorgt und die Räumlichkeiten noch wohnlicher macht.

Mein Tipp: Wem hier ebenso die Zeit fehlt, für den gibt es auch in den Shops Möbelstücke, die im Vintage Look designt sind. Auch car Möbel bietet Vitrinen oder Wandregale in diesem Look an. Dabei werden alte, recycelte Holzplanken verwendet und leicht aufgearbeitet, damit ihre charmante Patina bestmöglichst zur Geltung kommen kann. So wird aufwendiges Beizen vermieden und Küchenmöbel streichen sowieso!

Noch mehr Tipps und Tricks für eine ganz individuelle Küche findet ihr hier!

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